„ Lieber ein langes oder ein kurzes Kleid?“ „Was passiert wenn ich über das lange Kleid stolpere?“ „Welche Farbe soll das Hemd haben?“ „Wird die Frisur halten?“ „Werde ich diese Schuhe aushalten?“ „Was, wenn ich alle Schritte vergesse?“
Fragen über Fragen, unsere Mitmenschen hatten schon viel auszuhalten bevor der Ball anfing. Die Ungewissheit wie das Ganze überhaupt werden sollte ließ einen nicht richtig stillsitzen.
Den ersten Eindruck vom Ablauf bekamen wir an der Generalprobe. Dieser Eindruck war aber keinesfalls beruhigend. Katastrophen sind selten beruhigend…
Unsere Aufregung war also nicht zu stoppen, die Konzentrationsfähigkeit für andere Dinge sowieso dahin, deshalb fingen wir alle mehr oder weniger 5 Stunden vor dem eigentlichen Beginn an, uns schick zu machen.
Abends kamen wir nun in der Werner-Bochers-Halle an, nichts ahnend, was uns denn nun alles erwartet. Wundervoll festlich geschmückt war alles, Vorfreude mischte sich unter unsere Aufregung.
Die Francaise stand an. An der Probe nicht unbedingt glänzend, was ja nicht wirklich beruhigend ist. An diesem Abend wurde sie jedoch mit großem Applaus als gelungen bestätigt. Große Erleichterung kam auf, nun konnten wir uns vorerst zurücklehnen.
Unterhaltsame und zugleich begeisternde Auftritte begleiteten den Abend, darunter die Hiphop-Formationen, Breakdancer, Rock´n´Roller und die Lateinformation des TZO.
Die Stimmung stieg, man hatte Spaß, bei uns Anfängern kam jedoch schon wieder Unruhe auf. Der Grand-Square, ebenfalls eine mittelschwere Katastrophe an der Probe, stand an.
Klappte das auch bei manchen nicht so gut, man nahm es mit Humor. Die gute Stimmung lies sich nicht unterdrücken, weder bei den Gästen, noch weniger bei uns Anfängern, die nun auch den Grand-Square überstanden hatten.
Nun tanzte jeder mit jedem, bis hinein in die Nacht. Die Anspannung war vollends vertrieben, der Spaß stand auf allen Gesichtern geschrieben. Der Abend war also ein voller Erfolg, ein unvergessliches Erlebnis für jeden einzelnen von uns.
Die Frage nach dem kurzen oder langen Kleid hatte jeder für sich gelöst, man hat niemanden über sein Kleid stolpern sehen, eine Hemdfarbe hatte selbstverständlich jeder gefunden, keine Frisur gab ihre Pracht auf, ausgehalten hat jeder seine Schuhe, mit oder ohne Schmerzen sei dahin gestellt. Die Schritte hatten sich dank dem Tanzkurs gut einprägen lassen.
Eine glückliche Heimkehr von jedem von uns beendete den Abend, bei einigen mit der Gewissheit, dass dieser Ball nicht ihr letzter war.
Larissa Hofmann
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