Kanufahren 2009

Am sonnigen Sonntagmorgen des 23.08.2009 treffen sich viele Kanufreunde des TZO, um die traditionelle Kanutour auch in diesem Jahr zu bestreiten. Bevor jedoch der Bus starten kann, muss sich jeder erst einmal sein Essen aussuchen, das er dann später zu Mittag essen möchte, damit Käpt‘n Bernd vorbestellen kann und der Küchenchef nicht durchdreht, wenn auf einmal über 100 Leute in seinem Restaurant sitzen und essen wollen.

Als endlich alle ausgesucht haben (in den hinteren Reihen des Bus Nr. 1 ist es zu einem leichten Stau gekommen), kann die Fahrt losgehen. Diese verläuft eher unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass ein paar Leute versucht haben, sich mit alkoholfreien Bier zu betrinken und es nicht geschafft haben. Gegen 11:30 Uhr kommen dann alle in Krautheim an, um ihr Mittagessen zu sich zu nehmen. Dort bekommen auch alle erklärt, wie wir aus der Kocher (der Fluss auf dem wir fahren) hinauskommen, um die Wehre, welche sich auf dem Weg befinden, zu umgehen. Dabei kommt die Kombination rechts-rechts-links-geradeaus-links hinaus (nur am Rande bemerkt).  Nach diesem kurzen Briefing können sich alle mehr oder weniger schnell über ihr Essen hermachen (die Leute, die Schwenkbraten essen wollen, müssen ein wenig länger warten…) und wer am Schluss noch besonders hungrig aussieht (oder eine große Klappe hat) kann noch ein leckeres Eis essen.

Nach dem Essen geht es dann endlich auf die Kocher im schönen Kochertal. Dort geht die lustige Seefahrt los, durch tückische Stromschnellen und hinterhältige Büsche. Irgendwann kommt dann aber der Moment, an dem man keine Lust mehr hat, alleine mit seinem Partner im Kanu in die Hindernisse zu fahren, sondern am besten zu zehnt. Aus fünf 2-Mann-Kanus kann man nämlich einen perfekten 10er-Katamaran bauen, in dem man zwar nicht so schnell vorankommt, aber sehr viel Spaß hat. Mit aber jenem Katamaran kann man nicht aus dem Fluss hinaus, also muss man sich trennen, um das Wehr zu umgehen, welches sich nach ungefähr einer bis eineinhalb Stunden Fahrtstecke auf dem Fluss ausbreitet. Dies ist jedoch schnell geschehen und man kann seinen Katamaran wieder zu neuem Leben erwecken. Nach wieder einer längeren Tour auf dem Fluss ist erst einmal Tea-Time angesagt, wie es der Brite sagen würde. Tee gibt es zwar nicht, dafür jedoch Kaffee und Kuchen, was mindestens genauso gut ist.

Frisch gestärkt kann die Truppe dann wieder in den Fluss losstarten. Aus dem 10er-Katamaran ist ein 8er-Katermaran geworden, aber der Spaßfaktor bleibt nach wie vor hoch. Vor allem, wenn der rudernde Mann versucht, gleichzeitig zu reden und zu paddeln. Aufgrund spezieller Hirnwindungen kann ein Mann so etwas nicht und somit muss man sich nicht wundern, wenn man Schreie durchs idyllische Kochertal hören muss, wie: „Kaaaaaaaaaai, paddel!!!“ oder „Es geht nicht, sonst ramm ich die!!!“ Wen wundert es denn dann noch, dass der 8er-Katamaran erheblich länger braucht, um das Ziel zu erreichen, als viele andere begeisterte Ruderer. Anhand vieler TZO-Kocher-Robben-Köpfe im fernen Wasser wissen aber auch die Katamaranfahrer, wann sie am Ziel angekommen sind und sind froh, dass sich auch nach gewissen verbalen Attacken, noch alle gut verstehen.

Nachdem alle heil aus dem Wasser gekommen sind, wenn auch manche sehr nass wird (gell, Bernd??), kann die Heimreise angetreten werden. Diese läuft wieder eher unspektakulär ab, aber das kann man voll und ganz verstehen, denn alle sind nach dem harten Tag fix und fertig.
Die Fahrt hat auf jeden Fall sehr, sehr viel Spaß gemacht und ist allen zu empfehlen, die noch nicht dabei waren. Sogar normalerweise wasserscheue Menschen hats auf die Kocher gezogen und niemand hat es bereut, seinen freien Sonntag mit den Vereinskollegen zu verbringen.

Kai Gebhardt, Jugendwart

Anmerkung der Chronikreferentin:
Die Kocherrobbe ist ein gefährdetes Tier, welches besonders phänomenal erscheint, da es die einzige Eier-legende Robbe ist. Zudem ist sie sehr scheu und kann bis zu einem halben Jahr unter Wasser aushalten, ohne zu atmen. Dennoch konnten wir auf der Kanufahrt einige Tiere dieser Spezies sichten. Ganz am Ende der Fahrt befanden sich einige Exemplare in Gesellschaft des Kocherrochens, der eng mit den Kocherrobben befreundet zu sein scheint.

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